Die unterschiedlichen Rallye Gruppen

%d0%ba%d0%b582Der Rallyesport wird in verschiedene Gruppen eingeteilt. Zwar ist jede einzelne Rallye anders und hat ihre Eigenheiten und Besonderheiten, trotzdem werden die Fahrzeuge, die an einer Rallye teilnehmen und somit auch die Rallye selbst in Gruppen eingeteilt. Seit 2011 ist die alte Einteilung in die Klassen A bis F hinfällig, da die Federation Internationale de l’Automobile (FIA) als zuständiger Dachverband ein neues Klassensystem eingeführt hat. Insgesamt ist diese Einteilung jedoch ziemlich verwirrend, da es 10 FIA-Klassen gibt und in Deutschland nochmal 19 nationale Klassen dazukommen. Einige dieser Gruppen spielen allerdings keine wirkliche Rolle und sind eher theoretischer Natur, bzw. für zukünftige Rallyes gedacht oder für Fahrzeugklassen, die in Deutschland schlicht nicht verwendet werden.

Eine Übersicht der 10 FIA Rallye Klassen:

– Klasse 1: Super 2000 mit Turbomotor. Diese Klasse spielt in Deutschland keine Rolle.

– Klasse 2: Super 2000 und die neuen R4-Fahrzeuge.

– Klasse 3: Die Klasse über 2000 ccm wird in Deutschland aufgeteilt: Klasse 3A für die Allradfahrzeuge mit mehr als 3000 ccm Hubraum und Klasse 3B für alle Nicht-Allradfahrzeuge über 2000 ccm und die Allradfahrzeuge bis 3000 ccm.

– Klasse 4: noch zu vergeben, bzw. für andere Einteilungen der Klasse 3.

– Klasse 5: R3-Autos (Sauger, Turbo und Diesel), die Super 1600 und die Gruppe A bis 2000 ccm.

– Klasse 6: R2B-Fahrzeuge und Gruppe-A-Autos bis 1600 ccm.

– Klasse 7: Gruppe A Fahrzeuge bis 1400 ccm.

– Klasse 8: Fahrzeuge der Gruppen N und F bis 2000 ccm.

– Klasse 9: Fahrzeuge der Gruppen N und F bis 1600 ccm.

– Klasse 10: Fahrzeuge der Gruppen N und F bis 1400 ccm, R1-Autos eingeschlossen.

Man sieht also auf den ersten Blick, dass diese relativ neue Gruppeneinteilung der FIA nicht einfach zu verstehen ist und Kenntnisse der anderen Klassen und Gruppen voraussetzt.

Die nationalen Klassen und ihre Bedeutung

%d0%ba%d0%b583Insgesamt gibt es 19 weitere nationale Klassen, die genau definiert sind. Oft werden aber bei Rallyes ältere Klassenbezeichnungen verwendet, die dann ebenfalls nochmal nach Motorleistung sortiert in Unterklassen eingeteilt werden. Viele Sportveranstaltungen im Rallyesport verzichten aber auch ganz auf diese Klassenbezeichnungen und legen die Anforderungen an die jeweiligen Fahrzeuge direkt fest. Motorleistung, maximales oder minimales Alter des Fahrzeugs und die Seriennähe spielen dabei oft eine große Rolle. Viele Rallyes in Deutschland sind auch Spezialrallyes, wie z.B. Oldtimer- und Youngtimer-Rallyes, die Formula Rallye und Formula Rallye Germany und verschiedene Eisrennen haben jeweils genau definierte Anforderungen an die teilnehmenden Fahrzeuge.

Pro und Contra bei den unterschiedlichen Rallye Gruppen

Wer in einer bestimmten Rallyeklasse fährt oder sich näher damit beschäftigt, kennt die Spezifikationen der jeweiligen Klasse. Für Außenstehende sind die diversen, aber oft kleinen Unterschiede der verschiedenen Klassen und Unterklassen oft nicht nachvollziehbar. Auf der einen Seite helfen die vorgegebenen Rallye-Klassen dabei, jede Veranstaltung einer bestimmen Gruppe zuzuordnen, auf der anderen Seite ist es im Rallyesport bis heute so, dass jede Veranstaltung eben anders ist und bestimmte eigene Vorgaben macht, was die Beschaffenheit der Fahrzeuge angeht. Wie sinnvoll das FIA Klassensystem ist und die ergänzenden nationalen Klassen, die dazukommen, ist also fraglich und sorgt selbst innerhalb der Rallye-Szene immer wieder für heiße Diskussionen.

Rallye 200 als Sonderfall

%d0%ba%d0%b584In Deutschland gilt die sogenannte Rallye 200 als Breitensportveranstaltung für ambitionierte Amateure. Auch wenn diese Bezeichnung etwas übertrieben ist, bietet die Rallye 200 vielen Fahrern eine relativ einfache Möglichkeit, an echten Rallyes teilzunehmen. Die zurückgelegte Strecke beträgt dabei maximal 200 km und führt über meist abgesperrte öffentliche Straßen und Privatgrundstücke wie Truppenübungsplätze, Industrieanlagen und Feldwege. Eine Technische Kommission überprüft vor dem Start jedes teilnehmende Auto darauf, ob alle Vorgaben eingehalten werden. Die teilnehmenden Autos müssen z.B. über einen Überrollkäfig und einen Handfeuerlöscher verfügen und dürfen höchstens 300 PS haben. Man kann also hier mit leicht umgebauten Serienfahrzeugen starten, echte Gewinnchancen hat man aber gegen die professionell umgebauten Rallye-Fahrzeuge damit nicht.