Die Rallye Dakar

%d0%ba%d0%b589Die Rallye Dakar ist eine seit 1978 jährlich stattfindende Raid-Rallye (Marathon-Rallye), die ihrer ursprünglichen Idee nach in einem etwa zwei Wochen lang ausgetragenen Wettbewerb von Europa (Paris) aus in die senegalesische Hauptstadt Dakar führt.

Nachdem die Rallye Dakar (meist auch einfach die Dakar) 2008 wegen einer Terrordrohung abgesagt werden musste, findet sie seit 2009 jährlich nur noch auf dem südamerikanischen Kontinent statt und führt meistens von Argentinien in benachbarte Länder wie Chile, Bolivien oder Peru.

Teilnahmeberechtigt an der Rallye Dakar sind Auto- sowie Motorradfahrer auf jeweiligen Prototypen, d.h. eigens für den Rallyesport oder die Dakar konstruierten Fahrzeugen. Es nehmen sowohl Profi-Rallye- oder Motorrad-Fahrer als auch Sportler und Persönlichkeiten aus anderen Bereichen teil.

Eine Besonderheit der Rallye Dakar ist, dass im Vergleich zum professionellen Rallye-Rennsport nicht Fahrwertungen über Sieg und Niederlage entscheiden, sondern einzig und allein die benötigte Zeit. Wer als Erster ins Ziel kommt, gewinnt die Rallye.

Idee und Geschichte der Rallye Dakar

%d0%ba%d0%b590Gründer und Ideengeber sowie erster Veranstalter der Rallye Dakar war 1978 der Franzose Thierry Sabine. Die Idee zur Rallye hatte er 1977 während der Abidjan-Nizza-Rallye, in deren Verlauf er mehrere Tage in der Wüste verschollen war. Da sich Sabine in der senegalesischen Hauptstadt Dakar selbst sozial engagierte und unter anderem ein Krankenhaus gegründet hatte, wählte er die Stadt als Zielort „seiner“ Rallye. Besonders tragisch: Sabine kam neun Jahre später ausgerechnet während der Rallye Dakar am 14. Januar 1986 bei einem Hubschrauberabsturz in Mali selbst ums Leben. Damit war er seinem eigenen Motto “If life gets boring, risk it!” – zu Deutsch „Wenn dir das Leben zu langweilig wird, setze es aufs Spiel!“ zum Opfer gefallen.

Die meisten Auflagen der Rallye Dakar bis einschließlich der von 2007 sahen Dakar als Zielort. Diese Konstante galt aber nicht für den Start, der, obwohl der Idee nach so vorgesehen (ursprünglich hieß der Wettbewerb Rallye Paris-Dakar), nicht immer in Paris stattfand. Viele der Editionen starteten stattdessen in Lissabon und führten zumeist über die Westsahara, Mauretanien und Mali nach Dakar im Senegal.

Verschiebung der Rallye Dakar nach Südamerika (2008- heute)

Vier Tage vor dem geplanten Start der Rallye Dakar 2008 am 4. Januar musste die Rallye ausgerechnet an ihrem 30. „Geburtstag“ abgesagt werden. Gründe hierfür waren neben der Ermordung vier französischer Touristen im Senegal zu Heiligabend 2007 eine Terrorwarnung gegen die Rallye selbst und eine daraus folgende dringende Reisewarnung durch die französische Regierung.

Wohl aufgrund der landschaftlichen Beschaffenheit (Wüstenlandschaften) fand die Rallye ab 2009 auf dem südamerikanischen Kontinent statt und wird seitdem vor allem in der Atacamawüste zwischen Peru und Chile sowie in Argentinien ausgetragen.

Charakteristika der „Dakar“

Der Art des Wettbewerbs nach gleicht „die Dakar“ eher der Tour de France als einem Rennen der Rallye-Weltmeisterschaft. In letzterem wird meist ein Wochenende lang eine bestimmte Strecke in einer Stadt oder einem Land gefahren, wobei durch sogenannte Prüfungen Punkte erzielt werden können, die am Ende den Unterschied ausmachen. Bei der Dakar werden keine Punkte vergeben, lediglich die Zeit zählt. Mit Ausnahme eines Ruhetags, der etwa zur Hälfte des Rennens vorgesehen ist, müssen die Fahrer tägliche Strecken von zum Teil 800 km zurücklegen, die nicht selten komplett durch die Wüste führen. Für die Organisation der Teams sowie für jegliche technische Arbeit und Ersatzteile sind die Teams selbst verantwortlich, was vor allem privat angetretene Einzelfahrer eine große und kostspielige Herausforderung ist, wobei allein die Teilnahme schätzungsweise mindestens 40.000 Euro kostet.

Sieger der Rallye Dakar

%d0%ba%d0%b591Rekordsieger der Rallye Dakar ist mit Abstand der Franzose Stéphane Peterhansel, der die Rallye ganze zwölfmal gewinnen konnte. Seine ersten sechs Siege fuhr er dabei in der Klasse der Motorräder ein (1991-93, 1995, 1997-98). Nachdem er in die Automobilwertung gewechselt war, gewann er diese ebenfalls sechsmal: 2004-05, 2008, 2012-13, 2016. Außer ihm haben es nur Hubert Auriol und Nani Roma geschafft, sowohl in der Kategorie Motorräder als auch Autos zu gewinnen.